Das Helle im Dunkle

Mahlzeit, ihr Lieben 🙂

Jetzt mußte ich doch grade nochmal nach sehen – und mit Erstaunen feststellen, dass ich das, was ich eigentlich schreiben will, schon gestern schrieb.
Gestern?
Wir haben wirklich gestern geschrieben??????

Am Ende mag es womöglich tatsächlich etwas Ähnliches sein.
Der Mann und wir reden viel.
Über uns
über das Leben
Erfahrungen und Trauma
Lehren, die hieraus entstehen wollen und Erkenntnisse.

Wir sind eben dankbar.

Weil auch wenn man sich und anderen Corona nicht wünschen mag,
so sehen wir darin doch – tatsächlich beide – auch sehr viel Gutes.

Wir haben ZEIT.
Zeit zu 2. und für uns alleine.
Gemeinsam-Zeit – obwohl wir uns nach wie vor nicht umarmen oder küssen.
Nähe – in der Distanz.

Wieder einmal geht uns durch die Köpfe, woher wir kommen.
Immer deutlicher wird uns, aus welchen Tälern wir eigentlich entspringen.
Je weiter wir unseren gemeinsamen Weg voran schreiten,
desto tiefer wirken die Abgründe, in deren Sümpfen wir uns begegnet waren.

Immer deutlicher wird,
was wir seinerzeit alles NICHT wußten
NICHT sahen
NICHT erkannten
NICHT konnten.


Immer deutlicher wird,
wie GUT es uns tut, einander zu haben.
Wie sehr wir uns helfen und einander bereichern.

Und umso besser scheinen wir auch zu werden,
in der Art und Weise,
WIE wir einander helfen.

Es wird uns bewußt,
wie wir anfangs noch SELBST nichts wußten.
Aber dennoch umso MEHR versuchten,
mit Gewalt und Vehemenz und einem echten Dickkopf
beim Partner Wände einzurennen.

Es fehlten Empathie, Verständnis und Geduld.
Es fehlte Vorstellungskraft für die Umgebung, in welcher wir uns (noch) befanden.
Emotional und auch bzgl. der Charaktere, die uns umgaben.

Er noch verhaftet in dieser gewaltvollen Familienumgebung mit all den mißbräuchlichen und selbstverständlichen Zwängen und Konditionierungen.
Ich noch mitten in der Prostitution und allem, das dem anhing.

Wir konnten uns SELBST nicht helfen.
Aber es mußte umso mehr und umso dringender
dem ANDEREN geholfen werden.
Und es wurde nicht verstanden, weshalb das nicht funktionierte.
Nicht GUT oder HEILSAM.

Es fehlte uns Verstehen.
Das EIGENE.

Heute nun, können wir zumindest in Erwägung ziehen,
dass uns NOCH IMMER
sehr viel fehlt.
SELBST.

Diese SELBSTerkenntnis schützt und bewahrt davor,
vom Partner noch immer zu viel zu erwarten.
Zu schnell.
Am falschen Ort.

Meist.

Wir sind einander wohl zugewandter.
Und sanfter.
Zumindest meist.
Zumindest ist dies der PLAN.

Corona…..
Eigentlich finde ich es total spannend.
Eben, gerade wenn man live beobachten und beiwohnen kann,
wie UNTERSCHIEDLICH und inditiduell dieses Virus auf Menschen wirkt.

Ich neige dazu, anzuerkennen,
bzw. es für möglich zu halten,
dass Corona (wie schon früher so viele Krankheitserreger) ein Versuch der Natur ist,
wieder ein Gleichgewicht herzustellen.

Wir haben keine Fressfeinde.
Es gibt keine Tiere, die uns in einem gesunden und naturverträglichen Mass halten.
Die Erde muß sich für uns etwas anderes einfallen lassen, um uns nicht zu viele werden zu lassen.
Und wir SIND aber längst zu viele.
Und wir rauben die Erde derart aus, dass sie kaum noch nachkommt, unsere Schäden auszugleichen.

Wenn ich alleine an AIDS denke.
Ebola.
Die Grippe; klar.
Krebs, Herzinfarkte, Hirnschläge.
Organversagen.
Unfälle.

Dann Naturkathastrophen; Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis, Hitzestürme; Dürren.
Der Planet kämpft.

Womöglich, wenn wir anders mit dem Leben umgingen,
könnte das Leben auch anders mit UNS umgehen?
Keine Ahnung.
Wir verbringen eben unsere Tage vorwiegend mit dem Angucken von Tierdokus.
Und wir lernren, dass KEIN Leben *leicht* ist.
Aber viele Leben wären wesentlich einfacher, gäbe es uns Menschen nicht.

Zumindest nicht so, wie wir SIND.

Es ist spannend.
Beim Mann ging das Virus hauptsächlich auf Lunge.
Husten, Halsprobleme, Erstickungsgefühle (aber durch Muskelverspannungen im Hals).
Der Mann hatte schon mehrfach hier Erkrankungen.

Bei uns scheint vielmehr das Nervensystem betroffen.
Überall diese wirklich kaum ertragbaren Schmerzen.
Gesicht, Hals, Nacken, Schultern.
Man denkt, die Augen drücken heraus.
Die Zähne explodieren.
Überall dort, wo viel Kindheitstrauma hängt, ist Schmerz.

So, als fordere es auf, die Chance zu nutzen und endlich HIN ZU FÜHLEN.
Sich bewußt zu werden und zu erkennen.

All die Not, Verzweiflung, Ohnmacht.
Es ist weniger der körperliche Schmerz, als diese NOT, die dich an Grenzen bringt.
Diese unsägliche NOT, dass keiner dir HILFT.

Während die Ratio irgendwo in einem Paralleluniversum zusieht.
Analysiert.
Erkennt.
Wie hm…… tja…. … die Frage „Ist das alles ECHT???? REAL?????? JETZT????“ scheint im Hintergrund zu stehen.
Tut das eben WIRKLICH so weh????
Zeitgleich denkt man, man hält es nicht mehr aus.
Man stirbt jetzt.
Man gibt auf.

2 oder 3 Tage lang.
In Wellen.
Mal mehr, mal weniger schlimm.

Wollte ich gestern noch so unbedingt und dringend zum Optiker,

weil ich glaubte, es sei nicht mehr zum Aushalten mit der Brille
sie müsse so unsagbar und grausam FALSCH sein
sie drückt und schmerzt unertragbar
– so ist das heute völlig verschwunden.

Klar, ok… die Gläser mögen sich verändert haben.
Ein BISSCHEN.
Klar, es wird gut tun, das in Ordnung zu bringen.
ABER ICH STERBE NICHT!!!!!

Genauso, wie mit dem Zahnarzt.
Weil ja, es mag da eine wirklich minimale Spannung geben.
Es mag da ein Hauch an einem Zahn zuviel sein.
Aber es stört nicht allzusehr.
Da kann man durchaus noch bissi warten.
Wir werden das schon überstehen.

Wollte ich vorgestern und auch gestern noch bissi
am liebsten tot sein,
weil man es nicht aushalten konnte
so vielen Schmerz
so lange warten
so viel nicht-können oder -dürfen
so kapiert heute keiner mehr, was denn eigentlich das Problem war????

2 oder 3 Tage lang.
Völlige Ausnahme-Zeit.
Völliges inneres Durchknallen in Schmerz.

Aber keiner wäre tatsächlich auf Anhieb drauf gekommen,
diese „Zustände“ direkt mit Corona in Verbindung zu bringen.
Der Mann nicht – und wir schon garnicht.

Erst, als man begriff, dass auch dies wohl eine „Erscheinung“ des Virus sein könnte,
konnte man etwas locker lassen.
Etwas Angst verlieren.
Oder auch Ohnmacht und Verkrampfung; Festhalten.

Ich hab keine Ahnung – ich will nicht vermessen sein.
Ich kann nicht für Andere reden oder denken.
Aber ich ziehe in Erwägung, dass es dem Virus darum gehen könnte, uns zu erinnern.

An Demut und Dankbarkeit.
An Hingabe und den Fluß des Lebens.
Daran, dass es ein Fehler ist, das Leben „beherrschen“ zu wollen.
Dass es Zeit wäre, MIT dem Leben zu leben; der Natur – statt sie zu benutzen.
Sie wird uns zeigen, wer das Leben bestimmt.
Wenn wir es nicht endlich begreifen (wollen).
Und irgendwie bin ich sicher, dass es auch nicht aufhört.
Dass auch „nach Corona“ dann was Neues kommt.
Es geht mit uns Menschen so nicht weiter.

Immer mehr und immer älter werden.
Irgendwo ist eine Grenze.

Naja….
Jedenfalls versuche ich, das Gute in all dem zu erkennen.
Das Lehr- und Hilfreiche.
Erkenntnisreiche.

Vorhin wurde mit der Tochter geschrieben.
Sie hat Angst.
Angst, uns zu verlieren.
Aber ansonsten geht es ihr gut.

Entspannung kehrt ein.
Ein stückweit Gelassenheit.

Morgen testen wir.
Wenns gut geht, ist Samstag Osteopathie – sonst Montag.
Dann halt Optiker, Zahnarzt und ein Beratungstermin.
Ach – und Tattoo.

Alles in der kommenden Woche.

Ich wünsche Euch einen guten Tag.
Viel Kraft und Liebe ❤

2 Kommentare zu „Das Helle im Dunkle

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