Es ist schon sehr auffallend, dass im Oktober wieder die Schmerzen beginnen.
Diese echt fießen Nervenschmerzen.
Im Gesicht, im Rücken, den Beinen.
Oft weiß man nicht, ob es eher Muskeln oder Nerven sind.
Je schlimmer die Schmerzen, desto härter die Verspannungen, desto schlimmer die Schmerzen.
Klar, im Oktober ist nunmal viel.
Schon am 6. dieser Tag, an welchem Mamas Mann Geburtstag hatte und Vadder starb.
An 1 Tag.
Dann wäre Mamas Geburtstag gewesen.
Und im November nun ihr Todestag.
Es IST tatsächlich so.
Seit jenem Jahr, in welchem sie gegangen ist.
So um den 20.10. fängt es an und hört dann nach ihrem Sterbetag langsam wieder auf.
Es ist, als hätte ich ihr Sterben FÜHLEN können.
Und fühle es Jahr für Jahr erneut und immer wieder.
Außerdem steigern sich die Trigger-Explosionen mit dem Mann in dieser Zeit.
Klar – seine Mutter hat nur 3 Tage nach meiner Mama Geburtstag.
Es ist auch für ihn keine leichte Zeit.
Und so rasseln wir ständig aneinander.
Am „liebsten“ wegen sowas wie:
„Du hast wieder so einen Ton….. So, wie Du mit mir redest, tust Du mir weh. Du schießt mich voll ab und dann werd ich auch agro. Und dann sagste wieder, ICH sei agro und deswegen müßtest DU so mit mir reden“.
Am Ende ranzen wir uns GEGENSEITIG an – und jeder meint, der ANDERE wär doch jene/r, der damit angefangen hat.
Und man selbst würde sich schließlich bloß verteidigen.
Man wär bloß getriggert.
Bloß im Verteidigungsmodus.
Und zutiefst verletzt.
Was ein Mist, da immer wieder raus zu finden,
ohne dass es Leichen gibt.
Weil meist… meist will man dann wieder tot sein.
Sterben.
Den ganzen Scheiß endlich hinter sich haben.
Weil das sowieso nie aufhört.
Weil das Wehtun eh nie weg geht.
Weil man das echt nicht mehr aushält.
Und dann malt es wieder Bilder im Kopf, wie man es TUN könnte.
Dass endlich dieser Schmerz aufhört.
Dann ist da noch die Tochter.
Klar… es ist IHR Leben; IHRE Entscheidung; IHR Ding.
Dass sie sich weiter trifft mit ihrem jetzt-Ex.
Diesem – in meinen Augen – Gewalttäter.
Dass sie ihn liebt.
Nicht aufgeben will und nicht fallenlassen.
Nein, die sind nicht „zusammen“.
Aber befreundet jetzt.
Und sie will es SEHEN.
Dass und ob er tut, was er gesagt hat.
Sich Hilfe sucht. Zuhause auszieht. Sein Leben verändert. Seine Wut in den Griff bekommen will. Und anderes.
Gut… oft denke ich, die erste Zeit mit dem Mann und uns war auch nicht „ohne“.
Auch ich wäre nicht bereit gewesen, ihn aufzugeben.
Dann sagt der Mann aber immer: „Hey, aber ICH hab niemals Sachen durch die Gegend geworfen und ICH hab dich auch nie blöde Fotze oder dumme Drecksau genannt!!!!“
– und da hat er RECHT.
Es ist schwer.
Mama-sein in diesem Punkt.
Am Sonntag holen wir sie ab.
Sie hat Urlaub.
Und sie bleibt bis Mittwoch.
Mal sehen, wie wir die Zeit gut verbringen – ihr wird hier ja ewig gleich so langweilig.
Dann wird sie manchmal eher genervt oder auch verletzt/end.
Aber andererseits hat ja auch SIE sich sehr verändert.
Dann kommt sie nochmal vom 23. – 25.12.
Was ein Akt.
Das Hotel, in welchem sie nun im November schläft, hat über Weihnachten geschlossen.
So mußten wir jetzt 2 Hotels buchen.
Garnicht so leicht hier bei uns, ein 2. zu finden.
Ah… das Tanzen……
Sonnenblume war völlig von den Socken und hat sich total gefreut.
Sie hätte nicht damit gerechnet, dass wir so gut mitmachen.
Sie hätte gedacht, wir zögen uns viel öfter zurück oder raus.
Aber wir hatten scheins echt Spaß 🙂
Nein, *wir* sagt sie natürlich nicht.
Das weiß sie nicht.
Aber wir waren SELBST überrascht.
SELBST verwundert und staunend.
Hey, da können wir unser ganzes Leben lang nicht mal ALLEINE Tanzen.
Nichtmal dann, wenn außer uns wirklich GARNIEMAND da ist.
Nichtmal mit runtergelassenen Rollläden.
Dass auch wirklich, wirklich GARNIEMAND zusehen kann.
Aber klar, WIR haben uns gesehen.
Und das war unerträglich.
Und jetzt?
Waren wir da mit Sonnenblume.
Erstmal ging echt alles schief.
Die Teekanne, die wir extra mitgenommen hatten, war beim Hinfahren irgendwie ausgelaufen und unser Handtuch, das man mitbringen sollte zum Draufsitzen, war völlig durchnäßt.
So, wie alles in der Tasche – ein Glück ging das Handy noch.
Wir waren völlig durch den Wind und ham uns in unseren Klamotten eigentlich total geniert, nachdem wir gesehen ham, wie „normal“ die Anderen alle aussahen.
Und hey, dann darf man da noch nichma rauchn!!!!!!
Obwohl das 2 Stunden geht!!!!!!
Aber hey, irgendwie gingen die 2 Stunden derart ratzfatz rum, dass man dann garnicht rauchen WOLLTE.
Und irgendwie war das alles total aufregend und spannend.
So viel „andere Menschen fühlen“.
So viel „Kontakt“; „Berührung“; „in die Augen gucken“ und sogar auch Lachen.
Es war total ungewohnt, neu und positiv.
Wir konnten uns SELBST und ANDERE erfahren.
Und es ist garnix Schlimmes passiert.
Niemand wäre je auf die Idee gekommen, AUS-zulachen.
Stattdessen wurde MITEINANDER gelacht.
Sehr, sehr spannend……
Ein absoluter Übungsplatz, um fühlen zu üben.
Wahrnehmung.
Sich selbst und andere.
Ihr Innen und Außen.
Ah… dann hatten wir eine große Erkenntnis 🙂
Wir haben ja von jeher ein kleines Schimmelthema hier in der Wohnung.
Und wir wußten nie, WESHALB.
Immer wieder war da in den Ecken an den Außenwänden (erst nur im Wohnzimmer, dann irgendwann in meinem Zimmer und nun dieses Jahr auch beim Mann im Zimmer) so bissi Schimmelzeug an der Tapete, das von jetzt auf nachher plötzlich da war und das man immer gut wieder einfach abwischen konnte.
Das war nie irgendwie eingedrungen in die Tapete oder gar die Wand, sondern lag immer bloß obendrauf, wie ein dünner Flugschimmel, der da halt gelandet war.
Wir hatten es versucht mit diesen Raumentfeuchtern, was wohl ein bißchen geholfen hatte.
Aber gelöst hat es das Problem NICHT.
Letzt sagte der Mann, dass auf seinem Wecker so eine Anzeige sagen würde, er hätte über 80% Luftfeuchtigkeit im Zimmer.
Und so kamen wir dann drauf, mal zu googeln, was denn überhaupt NORMAL ist.
Und hey, da steht dann, dass 40-60% Luftfeuchtigkeit gut sei.
Und ab 60% hat man ein erhöhtes Schimmelproblem.
Ja dann….. dann brauchen wir uns wohl echt nicht zu wundern, oder?
Also ham wir für jedes Zimmer so ein Meßgerät bestellt und mal gegoogelt, wie man der Feuchtigkeit Herr werden könnte.
Weshalb erklärt einem das eigentlich nie einer?????
Wie das so ist mit dem Heizen und Lüften?
Da denkste dein Leben lang, Du machst das alles richtig – und dann mußte feststellen, wieviel Scheiße du da eigentlich machst????
Aber jetzt mit den Meßgeräten kriegen wir das hin.
Öfter am Tag lüften und doch besser heizen – und schwupp, sind wir manchmal sogar schon gut unter der 60.
Eigentlich garnicht so schwer, wenn man´s weiß.
Ah, genau….
wir haben jetzt auch einen Lieferservice für´s Einkaufen entdeckt.
Ab einem bestimmten Betrag wollen die keine Liefergebühr.
Die haben ganz viele tolle Sachen von Bauernhöfen.
Da, wo man nie hinfährt.
Weil wir noch nie so Menschen waren, die zu mehr als 1 Laden fahren zum Einkaufen.
Und sowieso nie zu irgendwelchen Bauernhöfen.
Aber wir wollten schon immer gerne die leckeren Sachen haben.
Und regional unterstützen.
Und jetzt geht das sogar, ohne das Haus zu verlassen.
Und hey, die Sachen sind sooooo lecker.
Hatten noch nie Schafmilch-Joghurt probiert.
Jam.
Aber die „normalen Sachen“ kaufen wir trotzdem weiter noch selber ein.
So ein bißchen raus will man ja trotzdem.
Eben schreiben wir mit Sonnenblume.
Wir werden uns wohl nachher treffen.
Ein Käffchen zusammen und bissi Läden bummeln.
Schön 🙂
Ich wünsche Euch einen guten Tag.
Und ganz dolle viel Kraft und Liebe ❤