Viel passiert – und nichts

Hä? Wieso steht da jetzt „Nenne 5 Dinge, in denen Du gut bist“?
Das ist neu.
Nein, ich mag jetzt Blog schreiben und nicht tun, was wordpress gerne hätte.

Guten Morgen, ihr Lieben 🙂

tja……
was schreiben? Nun?
Wo es mir so verdammt schwer fällt, Worte für all das zu haben, was passiert?
Was gefühlt wird?
Erlebt?

Wo irgendwie alles zu VIEL erscheint?

Immer wieder denke ich, ich müßte mal wieder schreiben.
Immer wieder habe ich Angst, alles zu vergessen; zu verdissen.
Aber ich krieg die Kurve nicht.
Und ich frage mich „Wo ist es HIN?????“
– dieses Gefühl, das ich immer hatte?
Das Gefühl der Erleichterung, wenn ich geschrieben hatte?
Des schreiben WOLLENS; des MÜSSENS?
Dieses Strebens, Sehnens und Ziehens, nach schriftlicher Erleichterung?

Es ist einfach verschwunden.
Sang- und klanglos.
Einfach weg.
Keine/r hier will noch schreiben.

Genauso wenig, wie häkeln, oder lesen, Neurographik oder andere Dinge, die bisher getan wurden.
Einfach weg.

Stattdessen geht man nun also tanzen.
Hat eine Freundin – die erste wohl, wo es irgendwie anders ist, als jemals mit einer Frau zuvor.
Man freut(e) sich auf Weihnachten – das allererste Mal im Leben.
So richtig und wirklich.

Mit O. gab es bisher tatsächlich noch immer keinen weiteren Kontakt.
Sie meldet sich nicht.
Man sieht sie auch nie (so zufällig mal im Treppenhaus oder so).
Und verdammt nochmal, NEIN!!! Ich will nicht ihre Wünsche und Hoffnungen erfüllen; ihre EIGENE Verantwortung abnehmen und mich ihr aufzwingen; ihr hinterher laufen.
Das tat ich inzwischen mehrfach – nun ist SIE mal dran.

Und womöglich hat der Mann auch Recht, wenn er sagt,
dass es mit O. niemals so werden könnte, wie mit Sonnenblume.
Er war ihr bisher nur ein einziges Mal begegnet – aber er hört von mir, wie gut sie mir tut; wie sie denkt und fühlt; was sie tut und läßt
und er hat für sie große Wertschätzung und Sympathie.
Da ist Wärme, Achtsamkeit, Anerkennung und so viel mehr zwischen uns.

Ich bin wahrhaft glücklich und dankbar, dass wir uns gefunden haben.
Und es ist zwischen uns so unkompliziert und harmonisch – völlig gleichgültig, welche und wieviele „Schwächen“ wir beide auch haben mögen.
Wir lassen uns BEIDE so sein, wie wir eben SIND.
Wir sind GUT.

Bis letzte Woche Freitag war irgendwie alles super.
Wir waren glücklich und freudig und hoffnungsvoll.
Das schöne Weihnachten; unser tolles Bäumchen, das so derart echt aussieht, dass der Mann ewig aufpassen muß, dass er ihn nicht DOCH irgendwann zu gießen versucht (sagt er immer wieder).

Unsere Geschenke, die wir uns eigentlich selbst schenken.
Eine Thera-gun für den Mann, um sich damit selbst zu massieren.
Eine „Elvie“ für uns, um den Beckenboden zu trainieren.

Dann der Koffer der Tochter, von dem sie ja weiß.

Und immer diese Freude,
wie schön es doch ist, sich endlich, endlich, mit 52 das erste Mal auf Weihnachten zu freuen.
Auch der Mann war so endlos glücklich darüber.
Die schönen Lichter hier in der Wohnung.
Ein Räucher-Schneemann, den wir uns auf einem Weihnachtsmarkt letzt gekauft hatten.
Die vielen tollen Veränderungen mit dem Essen.
Eine Brotschneidemaschine für das gute Bäckerbrot und unsere genußvollen Abendessen.

Kein Tag verging, ohne dass irgendwo diese tiefe Freude war.
Kein Schmusen und Zärtlichkeiten zwischen uns und verliebte, nahe Blicke.
Dieses Staunen, wie anders dieses Jahresende verläuft, im Vergleich zu all den Jahresenden der Vergangenheit.

Ein recht sanfter, schwerer Oktober/November.
Die JA, dennoch hin und wieder sehr schmerzhafte (körperlich, wie seelisch) Momente hatten; große Trigger, Erinnerungen oder Not.
Und doch… waren sie viel sanfter, die Momente viel kürzer, als sonst in den Jahren.

Der Mann und ichwir waren gleichermaßen erfreut und überrascht, wie gut dieses Jahr die schweren Tage verliefen.
Und er freute sich sehr, dass womöglich das Tanzen und der Kontakt mit Sonnenblume mir so gut täten.
So hilfreich seien.
Und auch mit der Thera plätscherte alles ganz gut soweit vor sich hin.
Auch wenn es noch immer mit der Thera so ein halb-halb-Ding ist und bleibt.
So ein Hybrid, irgendwie.

Weil man es kritisch sehen kann – oder positiv.
Weil es so anders ist, als es sein sollte – würde man es „professionell“ sehen wollen.

Weil vermutlich jeder sagen würde, die Thera taugt nix.
Weil sie garkeine Therapie *macht*.

Und dennoch hat sie in miruns Welten zu verändern geholfen.
Dinge zu bewegen vermocht, die „professionell“ vermutlich nicht zu ändern gewesen wären.
Weil es hierfür keine „Technik“ oder „professionelle Distanz“ oder „Wissen“ gebraucht hat,
sondern eher dessen Gegenteil.
Nähe, Vertrauen, ZUtrauen, Glaube, Zuwendung, Wärme.
Und dies hätten wir vermutlich von sonst keiner Thera bekommen.

Nun.. jedenfalls war in der Nacht von letztem Donnerstag auf Freitag hier wieder Polen offen.
Irgendwann nachts um halb 3 saßen wir mit höllischen Krämpfen auf dem Clo und sind wieder fast gestorben.
Normalerweise müssen wir auch brechen dabei – aber nachts um 3 blieben wir hiervon dieses Mal verschont.
Der Kreislauf war im Keller; abwechselnd Hitzewallungen und Gänsehautattacken
Hyperventilieren, Weinen, Schmerz und Qual.
So unsagbar fieße Ganzkörperschmerzen; Nervenschmerzen in jeder verdammten Zelle des Fleisches
und man dachte so, dass man bestimmt gleich wieder ohnmächtig vom Clo kippt.
Dass man womöglich vom Schmerz einfach verreckt
und niemand wußte, wo DAS nun wieder her kommt
sowieso im Dezember?
Wenn, dann ist das doch viel eher ein „Ende Oktober/Anf. November-Ding“?
Da haben wir das fast JEDES Jahr.
Und glaubten bisher, es hätte was mit dem Tod/Geburtstag der Mama zu tun?

Tja.. morgens dann Thera.
Und wie sie das so oft tut, erzählte sie wieder, wie ausgelaugt sie sei.
Und dann kamen noch so ein paar elende Sätze.
Die uns so unsagbar; so keine-Worte-dafür-existierend-tief in die Scheiße tauchen ließen.
Sie hat uns so endlos heftig getriggert und abgeschossen.
So unsichtbar gemacht.
Unverstanden
Falsch eingeschätzt
Abgelehnt
Weggeschoben
Unerwünscht
Türen verschlossen – immer mehr und mehr. Als würde man in einem Labyrinth jedes Mal zusehen können, wie der Weg, den man noch gehen könnte, ebenfalls verschwindet. Bis man irgendwann zugemauert ist.
Beendet.

Nein, sie hat nicht wirklich die Thera beendet.
Und doch fühlte es sich so an.

Wir fielen in ein tiefstes Loch.
So tief, dass alles Schöne in sich zusammen fiel.
So tief, dass man weder schlafen konnte, noch sich an irgendetwas dieses Schönen festhalten.
Alles dunkel.
Alleine
Verlassen
Pulverisiert.

Wir konnten nicht mehr schlafen.
Lagen stundenlang im Bett und dachten nur an die Thera.
So viel Schmerz.
Endloses Weinen.
Auch Wut, Bitterkeit, Trauer, Ohnmacht, ….endlos.
Tagelang.

Warum passiert sowas immerzu bloß am Wochenende?????
Wieso passieren diese Dinge immer dann, wenn es keinerlei Chance gibt, zu reagieren?
Wenn man nichts tun kann, als es auszuhalten?
Und irgendwie zu überleben?

Sonntag war dann sogar Tanzen.
Funktionale versuchten, so zu tun, als sei alles in Ordnung.
Man schaffte es sogar, mit jenem Mann zu reden, der beim 1. Tanzen so sehr getriggert hatte.
Man fand den Mut, sich ihm zu erklären und ihn zu bitten, Distanz zu erlauben.
Und es war gut, diesen Schritt gewagt zu haben – denn schon alleine das Aussprechen; das Sichtbarsein hatten geholfen, dass die Angst vor ihm verschwand.
Er reagierte sehr nett und verständnisvoll.

Sonnenblume und ichwir kommen wohl in eine Art Ritual, nach dem Tanzen noch in ein schönes Café zu sitzen und zu reden.
Es ist wirklich sehr schön mit ihr.
Und es tat unsagbar gut, mit ihr über die Thera zu sprechen.
Unter vielem Anderen.

Gestern dann,
war die Verzweiflung mit der Thera noch immer groß.
WIE groß, wurde dann aber doch erst wieder bemerkt und gefühlt, als man ihr weinend auf den AB schluchzte.
Dass man es nicht aushält bis Freitag.
Und dass man unbedingt Zeit braucht, um das mit ihr zu klären.

Womöglich ist es besser, die Thera-Geschichte in einem geschützten Beitrag zu erzählen.
Es war gestern dann auch erst noch der Hammer.
Sie brauchte lang, um zu kapieren.
Am Ende haben wir es aber hin gekriegt.
Sie hat verstanden.

Und seitdem geht es uns auch wieder – etwas – besser.

Es ist traurig.
Unser erster schöner Dezember.
Wir waren so voller Freude.
Wir hoffen so sehr, dass wir sie wieder finden.

Gut, dann höre ich hier auf und hoffe, ich schaffe es, noch einen 2. Beitrag geschützt zu schreiben.
Es ist nicht einfach.

Euch einen guten Tag.
Ganz dolle viel Kraft und Liebe ❤

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2 Kommentare zu „Viel passiert – und nichts

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