Guten Morgen, ihr Lieben 🙂
mich an anderen,
andere an mir
Um Wege auszuprobieren
Möglichkeiten zu überdenken.
Den Ist-Zustand zu erkennen
Mein Fühlen
Mein Sein – und Werden
Die Veränderung, die geschieht,
wenn man das aktuelle Fühlen
dem Fühlen aus bestimmtem Abstand zur Situation gegenüber stellt.
Da ist das Geschriebene – auch die Wahrnehmung, die ich „von Anderen“ habe.
Das Überdenken, nach und nach immer wieder neu und anders.
Es heißt,
man soll immer bei sich SELBST bleiben.
Vor der EIGENEN Haustüre kehren.
Aber auch:
Man erkennt das Selbst erst IM ANDEREN
Erst durch ANDERE kann man das eigene Selbst begreifen.
Manchmal habe ich das Gefühl,
Leben ist wie das Meer.
Die Nordsee.
Ebbe und Flut.
Wellenbewegung.
Oder auch Sturm.
Es ist nicht unterlaßbar; nicht vermeidbar und auch nicht möglich
immerzu nur bei sich SELBST zu bleiben.
Es bewegt sich – fort und zurück.
Von und zu sich selbst.
Es braucht die Orientierung am Anderen.
Und doch den Halt im Selbst.
So, wie ein Wassertropfen ein Wassertropfen ist, sobald er als Regen vom Himmel fällt.
Und er doch zum Meer wird, sobald er in ihm landet.
Sobald er verdunstet, zur Wolke wird und anschließend zum Regen,
ist er wieder ein Tropfen Wasser.
Ein SICH-SELBST – und dennoch auch ein großes Ganzes.
Seine Haut brauchend, um ein Selbst zu sein.
Es ist gut, eigene Texte zu lesen – immer und immer wieder.
Sie verändern sich.
Fühlen sich unterschiedlich an und haben immer wieder verschiedene Schwerpunkte.
Man bleibt immer wieder an verschiedenen Stellen hängen und sie präsentieren differenzierte Ansichts-Möglichkeiten.
Da ist in mir dieser Einsamkeits-Schmerz.
Noch immer dieses Gefühl, nicht dazu zu gehören.
Alleine zu sein, abgelehnt, kritisiert, schlecht, gemein, böse, ungewollt, zu unbequem, zu laut, zu kämpferisch, zu agressiv, zu …..
Tausend Gedanken hierzu sind möglich.
ANDERE sind gemein und tun mir weh, weil sie weg sehen, mich nicht verstehen, sich abwenden, mich scheußlich finden, mich nicht sehen und erkennen, … – nichts hat sich verändert. Ich bin falsch.
oder
ANDERE sind einfach überfordert mit mir; nicht stark genug; zu sehr mit eigenen Sorgen beschäftigt; haben weder Zeit, noch Kraft, kümmern sich stattdessen einfach gut um sich SELBST, …. – ich sollte empathisch sein.
oder
ICH verlange einfach zu viel, erwarte Unmögliches, bin tatsächlich zu agressiv oder verletzend; zu laut, zu obszön, zu …. – ich muß meine Erwartungen reduzieren.
oder
ICH habe mich entschieden, manche Menschen lieber von mir fern zu halten, weil ICH möchte mich schützen und nicht mehr einfach nur IRGENDWEN in meinem Leben, sondern nur jene, mit welchen es mir gut geht. – ich habe mich entschieden für Abstand.
Ich frage mich, was es denn IST, das weh tut?
Und weshalb? Wo ist der Ursprung?
Einerseits möchte ich nicht bewertet und verurteilt werden.
Wenn andere Menschen sich von mir abgrenzen, ist das Grundsätzlich völlig in Ordnung – das tue ich ja selbst ebenfalls.
Abgrenzung ist wichtig; die Fähigkeit hierzu.
Zu vermögen, nein zu sagen; festzustellen, das ein Mensch; seine Aussagen oder sein So-Sein nicht gut tun.
Dass man derzeit vielleicht nicht imstande ist, solchen Kontakt zu tragen – oder auch nie.
ICH kann oder will es nicht tragen.
Aber zu hören, dass ein anderer sagt,
„Du bist mir zu ……“, oder auch „Du bist viel zu wenig …..“ – das verletzt und verwundet.
Triggert und weckt alten Schmerz der Ohnmacht.
Auf welche Art grenze ICH mich ab?
Bin ich bei mir SELBST? Oder doch beim anderen?
Meine Thera sagt, sie stelle fest,
dass ich weicher werde.
Insgesamt sanfter und empathischer.
Einfühlsamer ins Gegenüber.
Dass es nicht mehr nur ausschließlich um meinen eigenen Schmerz geht.
Nicht mehr zu gehen BRAUCHT.
Da darf auch der Schmerz vom Anderen Raum haben; Sichtbarkeit.
Sie freut sich.
Einsamkeit….
Ich weiß, dass das ein altes Weh ist.
Das sich immerzu mit hinein zwängt; mit auftaucht und mit schwimmt
wenn aktuelle Einsamkeitsgefühle da sind, sind auch immer alte mit dabei.
Es ist wichtig, das zu wissen.
Zu verstehen, dass das gefühlte Maß nicht das reale ist.
Nicht das reale HEUTE.
Oft, wenn ich in mich hinein fühle und suche und träume und vorstelle und hoffe und sehne
was ich mir denn wünsche,
um die Einsamkeit heilen zu können
was es denn bräuchte und wonach es verlangt?
Oder auch, wenn der Mann Urlaub hat und längere Zeit Daheim ist und sehr viel Zeit mit miruns verbringt
dann stelle ich fest,
dass ich in Wahrheit sehr gerne alleine bin.
Dass ich es brauche.
Um mich selbst zu finden; meine innere Ruhe und Ausgeglichenheit
um „mein Ding zu machen“ – so, wie es mir gut tut.
Den ganz eigenen Rhythmus leben.
Dass jede „Störung“ durch Anwesenheit eines anderen Menschen
mich völlig draus bringt aus dem Eigenen.
Dass es fast schon belastet und anstrengt und abhält und aufhält und irritiert
wenn ein anderer Mensch zu nahe kommt.
Und dennoch fühlt man Einsamkeit.
Manchmal schon,
da stellten wir fest,
dass dies ein Einsam ist, das sich durch Außenmenschen nicht verändern läßt.
Es ist ein Einsam innendrin; ein Einsam mit dem Selbst.
Womöglich ist das jenes Einsam,
das auch andere Menschen oft schon beschrieben,
die sehr viele „Freunde“ haben; Kontakte; Hobbies, Vereine; whatever
und dennoch das Gefühl haben,
nirgendwo sein zu dürfen, wie sie SIND.
Womöglich ist es eine Lebensfrage.
WER BIN ICH?
Und WIE?
Womöglich hört die Einsamkeit auf,
sobald man sein SELBST erkennt.
Sich selbst LIEBT und ANERKENNT.
Sobald man man selbst IST.
Authentisch und echt.
Ohne das Gefühl, man müsse Masken tragen oder Fassaden.
Wenn man GUT ist, wie man ist.
Und dennoch den Weg immer weiter geht; nicht aufhört, sich zu entwickeln.
Es heißt:
Außen, wie Innen – Innen, wie Außen
Änderst Du etwas im Außen, ändert sich auch dein Innen – und andersrum.
Und es heißt:
Jene Dinge, die dich an Anderen am meisten stören,
weisen auf etwas in deinem Innen hin,
das noch zu bearbeiten ist.
Auf welche Art, ist herauszufinden.
Das Kind meiner Nachbarn, das mich nun gut 3 oder 4 Jahre lang massiv getriggert hatte
agressiv machte und verzweifelt
das mich in übergroßen Schmerz warf, Ohnmacht, Wut, Toben und Wüten
und welches tatsächlich nach wie vor genauso laut ist und präsent, wie bereits sein gesamtes bisheriges Leben
stört mich kaum noch.
Es verändert sich etwas.
In mir SELBST.
Selbstverständlich
hätte ich auf alle Gesetze und zivilisiertes Verhalten geschissen
und dem Kind schlicht und ergreifend den Hals umgedreht
hätte ich die Situation über das AUßEN gelöst; zeitnah
– wenn auch mit schweren Folgen und zweifelhafter Optimierung meiner Situation.
So nun löst sich das Thema ganz offensichtlich
längerdauernd, aber langfristig
in meinem Innen.
Auch meine Wut
nach und nach verändert sie ihren Ausdruck; ihre Intensität oder ihr Ziel und ihren Anlaß
ist doch zu etwas gut.
Nicht nur für mich selbst,
sondern, wie ich denke, auch für den Mann – und mögliche andere Menschen.
Zu Anfang unserer Beziehung hatte der Mann wirklich echte Angst vor meiner Wut.
Nicht, weil er Angst vor MIR gehabt hätte – er kann sich sehr gut wehren.
Er hatte vielmehr Angst vor seiner EIGENEN Wut.
Die er immerzu unterdrückte.
Hinunter schluckte, verleugnete, versuchte, zu töten.
Seine EIGENE Wut,
welche ihm seine Mutter verboten hatte.
Hauptsächlich gegenüber Frauen
sollte er niemals Unmut zeigen.
– selbstverständlich… sonst hätte er sich ja womöglich gegen seine Täterin(nen) – SIE – gewehrt.
Erst DURCH mich und meine Wut
meine fehlende Angst vor meiner Wut
meiner Selbstverständlichkeit ihr Ausdruck zu verleihen
dem Erkennen, dass alleine von Schreien oder Tellerwerfen keine Welt untergeht
dass NACH der Wut dennoch die Liebe da ist
dass Wut zu ÄUßERN nicht bedeutet, dass deswegen irgendein großer, irreparabler Schaden entsteht
…
fand der Mann nach und nach den Mut
aus seiner Depression heraus
seiner nach-innen-gerichteten-Agression
in die Agression-nach-außen – seine WUT – zu kommen.
Er hat nach wie vor noch einen Weg zu gehen.
Noch immer zieht er in manchen Momenten das Schlucken dem Kotzen vor.
Aber er ist nicht mehr depressiv.
Und nicht mehr demütig.
Er kann inzwischen NEIN!!! sagen.
Und erlaubt es nicht mehr, dass man ihn benutzt.
Ich bin sehr stolz auf ihn und glücklich, dass es ihm gut geht.
Warum gibt es wohl eine solch große Zahl depressiver Menschen?
Nach innen gerichtete, unterdrückte Wut.
Zu viel zu schlucken.
Zu viel zu (er-)tragen.
Zu viel zu leisten und zu funktionieren.
Wehren verboten.
NEIN!!! sagen – unerlaubt.
Ich bin ein absoluter Fan
von WUT.
Und die unsagbar riesengroße Angst,
die ich so viele Jahre lang SELBST vor meiner eigenen Wut hatte
diese Befürchtung, dass ich ohne eine Art VENTIL
das mir bittebitte irgendjemand schenken sollte
einfach PLATZE.
Dass ich amok laufe; alles zerfetze und dahin metzle, was mir vor den Lauf kommt.
Da war derart und so viel unterdrückte, verleugnete, verborgene, amputierte Wut in mir
dass ich mich fühlte wie ein völlig überladener Kompressor, der jeden Moment zerfetzen könnte.
Wie????
Wie in Gottes Namen sollte es nur gelingen,
diesen riesigen Überdruck
ganz sanft
und nach und nach
los zu lassen?
Solch riesige Angst
vor mir selbst.
Und doch wagte ich mich.
Zerfetzte beim Schreiben mit dem Stift halbe Notizbücher; zog Furchen und stach Löcher.
Schrie, wenn mir nach schreien war.
Tanzte wie Rumpelstilzchen voller Zorn stampfend zu Heavy Metal.
Warf und rollte mich auf dem Boden herum; wimmerte, heulte, trat und zappelte.
Fuhr einige Zeit auch sehr agressiv Auto; schlug auf´s Lenkrad, riß Gänge; machte Vollbremsungen oder gab Vollgas, wo ich alleine war.
Ich suchte und fand Wege
Gefühle aus mir heraus zu lassen.
Und so nutzte und nutze ich noch immer jede Möglichkeit und Situation,
Wut heraus zu lassen.
Sie abzubauen.
Nach und nach.
In Worten, Geräuschen und Bewegungen.
Möglichst alleine, was nicht immer gelingt.
Aber möglichst, ohne Folgen.
Warum nur haben Menschen solch große Angst vor Wut? Wut ist ein GEFÜHL – so, wie andere auch.
Wut, aktuell und live zu fühlen und ihr Ausdruck zu verleihen, ist nicht wirklich negativ.
Es ist Seelenhygiene, sich auszudrücken.
Bestenfalls hat man erst garnicht diesen Stau; diese Ansammlung, die abgearbeitet werden muß.
Dann kann man Wut auch in Worte fassen.
Beim ICH bleiben. Statt anzugreifen und/oder zu verletzen.
Hingegen ist ALTE Wut;
AUFGESTAUTE, UNTERDRÜCKTE, VERLEUGNETE Wut
der Nährboden und Anlaß; ein Grund
der Täter zu Tätern werden läßt.
Der Täter hochkochen läßt.
Explodieren, außer Kontrolle geraten und Gründe finden läßt,
weshalb nun gerade eben exakt DIESER Blick, DIESES Atmen; DIESES Wort
so falsch gewesen waren,
dass sie dich hierfür so derart bestrafen müssen,
dass Du nicht mehr kriechen kannst.
Ok… ich verlier mich.
Ich doziere.
Wem will ich hier eigentlich grad wieder was erzählen?
Ich hör jetzt auf und kümmer mich um mein Frühstück.
Körperpflege und Haushalt.
Ich wünsche Euch einen guten Tag.
Viel Kraft und Liebe.