Das ist wieder

so garnicht mein Wetter…..
Gestern hatten wir derartige Kopfschmerzen, dass wir 2 Stunden nach dem Aufstehen morgens nochmal hinliegen mußten.
Mit 2 Ibu.
Danach ging es dann einigermaßen, mit Watte im Kopf.
Dafür konnten wir dann abends nicht einschlafen und lagen gut 3 Stunden wach im Bett.
Der Kopf hörte nicht auf zu denken; im Hirn redete und erzählte es unentwegt.
Die immer gleichen, alten und bekannten Geschichten und Bilder.

Hallo, ihr Lieben 🙂

Keine Ahnung, weshalb man immer wieder und all die Jahre darüber nachdenken muß und es sich vorstellen,
zurück zum längst verkauften Elternhaus zu fahren.
Elternhaus stimmt ja noch nichtmal – war ja nur der Vater und der war ständig weg.
Familienhaus träfe es besser.
Wobei es auch keine wirkliche Familie war.

Es ist jedenfalls längst verkauft.
Der Onkel hat es nicht – wie Oma immer sagte und womit sie uns unentwegt zwang, „lieb zu sein“ – an UNS vererben müssen, weil er ja schließlich keine Kinder hat.
Woher hätte ich es wissen sollen als Kind, dass Onkels und Tanten nicht in der zwingenden Erbfolge includiert sind?
Dass es keinen Pflichtteil GIBT an Nichten oder Neffen?
Und so verkaufte er das Haus, das wir durch all unser „Liebsein“ längst bezahlen mußten.
Nun lebt eine ausländische Familie darin.
Mit orientalischen Vorhängen am Fenster.

3 Wohnungen – 1 Nachname.
Wie früher bei uns – fast.
Hätte die Schwester des Vaters ihren Namen an den Onkel gegeben.
Egal.

Ewig das kreiselnde Fragen, ob es in der Gartenhütte des Vaters, die noch immer steht, wohl noch nach unserem Pipi riecht?
Ob dahinter wohl noch all die Knochen begrabener Tiere in der Erde liegen?
Ob die Menschen dort es fühlen können?
Das Schreien, Weinen, Verzweifeln, den Schmerz, die Ohnmacht und Gewalt?

Vielleicht haben sie aber auch all das Leid längst mit gut duftenden Räucherstäbchen, Statuen von Göttern und orientalischen Klängen aus dem Haus vertrieben.

Manches Innen wüßte es allzu gerne.

Aber will und darf man fremde Unbeteiligte mit derartigen Geschichten über ihr schönes Haus all der guten Kräfte und Hoffnungen berauben? Der Freude?

Manches Mal schon standen wir mit dem Auto auf der gegenüberliegenden Straßenseite und schauten auf das Haus.
Der Mann völlig unruhig daneben.
„Das darf man nicht. Guck, die sehen schon aus dem Fenster. Die fühlen sich beobachtet. Das ist Stalking. Fahr weg!“

Oder auch das Heute mit all dem Neuen.
Wenn man darauf wartet, dass es einfach zerplatzt.
Verschwindet, geraubt wird, zerstört.
Weil es IMMER so war.
Weil Gutes nie bleibt.

Weckt all das Neue
die Überforderung hierdurch; das Gefühl der Ohnmacht und Unwissenheit,
die Flut so vieler neuer Eindrücke, auch Arbeit und Organisation; fremde Menschen in der Wohnung; im Leben
die Dämonen der Vergangenheit?

Erstaunlicherweise hatte der Mann Recht behalten.
Die Gleitsichtbrille funktioniert.
Es ist erleichternd.
Es ist GUT.
Nicht mehr nur ein paar wenige Meter sehen zu können, sondern alles.
Nah und fern.
Mit entspannten Augen.

Egal, was wir versuchen – lesen, Auto fahren, gehen, TV gucken, …. – der Optiker hatte Recht.
Es gibt für alles eine bestimmte, gute Stelle in der Brille.
Je nach Entfernung eine andere.
Es klappt.
Wir sind glücklich und erleichtert, dass dieses Drama nun ein gutes Ende – oder einen guten Anfang? – hat.

Die Badmöbel, die wir neu gekauft hatten, sind Mist.
Sehen echt toll aus und haben eine praktische Einteilung – aber der Aufbau ist die Hölle und die dünnen Plastikfüße für´n Arsch.
Alles wackelig und fast nur geklebt.
Außerdem haben wir uns verletzt.
Die vorherigen Möbel haben wir bereits verkauft und die neuen taugen nix.
Also hat der Mann entschieden, dass wir uns nochmal neue machen lassen. Von der Küchenfirma.
Die Action geht unentwegt weiter bei uns.

Die Woche werden wir hoffentlich endlich die Orthese los.
Und ein paar andere Termine finden auch noch statt.
Physio haben wir jetzt auch – 6 Termine.
Das hatten wir noch nie – dachten wir immer.
Aber ich glaub, ganz hinten irgendwo, war da mal was….. ganz früher. Als wir ewig so Rücken hatten. Aber sicher sind wir nicht.

Einen Kaffeeautomaten ham wir jetz au.
Die ersten Tage hatten wir davon Magen.
So starken Kaffee trinken wir doch niiiieeeeeeee.
Aber jetz hamwers langsam raus un der Bauchi tut nimmer so viel weh.

Die Betten sind immernoch toll.

Jetz setzen wir uns noch bissi auf den Balkon, obwohl´s regnet un lesn unser Buch weiter.
Oh, doch ned….. des donnert………

Euch einen guten Tag.
Viel Kraft und Liebe ❤️

2 Kommentare zu „Das ist wieder

  1. Das ist irgendwie eine schöne Vorstellung das auch das Haus eine Chance bekommen hat sich mit Hilfe der neuen Familie (hoffentlich) mit ganz viel Liebe, Lachen und Leben zu füllen. Hat irgendwie was friedliches und schönes diese Vorstellung.

    Wir finden es auch nicht wirklich komisch oder gar verboten wenn ihr da mit dem Auto steht, ganz im Gegenteil können wir das so gar richtig gut nachvollziehen. Wir stellen uns auch oft die Frage wie die Wohnung und der Block mit Hof von früher wohl heute aussieht. Steht der Tulpenbaum noch vor „unserem“ Zimmerfenster? Haben die neuen Mieter das selbstgemachte Windowcolor Bild von einer Diddelmaus mit Zauberhut jemals ganz restlos von „unserer“ Fensterscheiben bekommen? (Als wir das nämlich selbst Mal weg haben wollten, wollte das Bild nämlich so gar nicht von der Scheibe und durfte kleben bleiben 🙈) Gibt’s die Birke am Wäscheplatz noch und steht „unsere“ Höhle noch die eine Trauerweide war und bei der wir ganz oft Schutz gesucht haben in ihrem Hause geformt aus Ästen und Zweigen. Und oh gibt’s vorne beim Haus 3 noch die vielen Knallerbsen Sträucher ? Ist der Keller jetzt heller und macht er uns heute keine Angst mehr oder hat er nichts von dem Schrecken von damals verloren? Blühen die vielen Robinie noch wie früher und lassen die Wege wie verschneit aussehen wenn ihre Blüten abfallen und auf dem Boden vertrocknen? Was für Menschen leben da jetzt wohl? Fragen über Fragen und wie ihr auch die Frage, spüren sies? Spüren sie die selbe Verwirrtheit wie ich damals an diesem Ort? Ein Ort der zur Selben Zeit geliebt und verhasst ist… Der schön und sicher aber auch dunkel und gefährlich zur selben Zeit ist… Spüren sie diese Diskrepanz von Lachen und Schreien oder ist all das längst verhallt und das Echo nur noch in unserem Kopf zu finden? Wären wir jetzt nicht so weit weg, glaubt Mal wir würden auch vor dem Haus stehen und es anstatten! Da ist nix komisch bei, glaube das ist so gar Recht normal … Oder … Jedenfalls verstehen wir’s!

    Alles Liebe und Gute! 🌻

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