Sensitivitäten

Da wollt ich schon länger mal drüber schreiben.
Ich schreib bewußt und absichtlich
NICHT *Empfindlichkeiten*

Weil *Empfindlichkeiten* so negativ behaftet sind.
Und auch, weil ich mir selbst diese Empfindlichkeiten früher absprechen wollte.
Sie Scheiße fand
gehaßt habe
mich selbst verachtet und verurteilt.

Andere Menschen werten dich ab, wegen deiner Empfindlichkeiten.
Beschämen dich, erniedrigen, verlachen und treten dich in den Boden.

Dabei ist es GUT, sensibel zu sein.
Zu fühlen.
Zu merken.
(Sich) Wahrzunehmen und zu respektieren.

Aber sensitive Menschen sind für und/oder in unsere/r Gesellschaft nicht so nützlich.
Nützlich im Sinne von Nutztieren.

Man kann mit solchen Menschen nicht so verfahren,
wie mit Kühen oder schweinen in Massentier-Anlagen.

Sie in großen Horden halten
und für eigene Zwecke (be-)nutzen.

Oft schon hab ich mich gefragt,
wer eigentlich der EIGENTÜMER und BESITZER ist?
Von dieser riesigen Nutztierhaltung?

Wem denn so derart dran gelegen ist
eine solch riesige Masse an Nutztieren zu halten?

Vorhin erst hatte ich es kurz mit dem Ehemann drüber.
Wie das Leben eines Erwachsenen eigentlich so eingeteilt ist.
Sollte er sich widerspruchslos einfügen in diese Arbeitsherde.

Weil ein Tag hat halt 24 Stunden – und niemals mehr.

Je nachdem, wie man so einen Tag gewichtet
und wo man was arbeitet
gibt es viele solcher Existenzen,
die alleine schon für den Fahrtweg zur und von der Arbeit bis zu 3 Stunden oder mehr verbrauchen.

Dann soll man 8 Stunden arbeiten – gern auch mal 10.

Und je nachdem, wie erschöpft man ist oder wie gerne man schläft,
verbringt man gut mal 8 Stunden – manche mehr – im Bett.

Wie viel Zeit also bleibt einem Menschen
für sich SELBST?

Oder dann gibt es da auch noch die Familie.
Vielleicht.
Die ja AUCH Zeit bedarf.

Dann vielleicht noch einkaufen, kochen, waschen, putzen, duschen, Arzt und Friseur oder Werkstatt.

Es ist völlig klar,
dass unter solchen Bedingungen
das gemeine Herdentier in keinster Weise auch nur GELEGENHEIT hat
um irgendetwas zu reflektieren.

In sich zu gehen
zu fühlen
zu klären
mit dem Partner zu besprechen
zu erkennen, zu wandeln, zu heilen.

Ob es hierdurch kommt?
Dass Menschen lieber lachen und höhnen über die *Denker und Dichter*?!
Die *Tagträumer und Nichtstuer*?!
Weil sie sonst merken müßten,
wie dumm sie gehalten werden?!

Chancenlos
Kein Weg zu Veränderungen?
Kein Entkommen aus der Zuchtstätte der Konformität?

Aber klar…
Die Besitzer dieser Massen-Zuchten müssen ihre Arbeitstiere abschotten.
Sie isolieren.
Vermeintlich schützen.
Nichts darf eindringen in ihre Ställe und Gehege.

Weil wenn ein einziges dieser Viren
dieser Bazillien
der Bewußtwerdung und des Sehenkönnens in sie hinein gerät
könnte der gesamte Stall unbrauchbar werden.

Sie könnten anfangen, mit ihren HERZEN zu sehen.
Und sich weigern, weiterhin mit sich machen zu lassen, was bisher so unkompliziert funktionierte.

Eben, beim Rauchen, kam mit der Begriff
ANTI-PARADIES in den Kopf.

Weil in der Bibel steht, dass Eva durch den Apfel der Erkenntnis die Menschheit aus dem Paradies verbannte.
Aber ist es denn nicht vielmehr genau ANDERS herum?

Dass die Menschheit BLIND ist?
Im Herzen?
Und in Wahrheit doch eher NICHTS erkennt?
Und lieber alles VERLEUGNET?
VERDRÄNGT?

Menschen fühlen nicht und sehen nicht.
Sie funktionieren.

Gefangen in den „7 Todsünden„.
Ohne es zu merken und sich darüber Gedanken zu machen.
Und verlieren hierbei sich selbst.

Ok – ich mich grade wohl auch…..

Was ich sagen wollte:

* Ich hab mich früher oft gefragt, weshalb ich so sensibel bin am Bauchnabel.
Es fühlte sich an wie Schmerz.
Körperlicher, brennender, höllischer Schmerz, der mich schreien, kreischen und toben machen wollte.

Komisch war ja immer, dass Freier/Männer da völlig hirnverschwurbelt sind und der vollsten Überzeugung, dass wenn irgendwo steht, das sei eine erogene Zone
dass sie das dann ständig, immer und grunsätzlich
vehement, drängend, mit Druck und fast Gewalt
TUN müssen.
Mit der Zunge in Bauchnäbeln lutschen, popeln und bohren
oder auch den Fingern drin und drumherum fummeln

Und ich kann sagen, dass ich mich in all den vielen Jahren in der Prostitution
gegen TAUSENDE dieser Idioten zu wehren hatte
die aber dann sogar glaubten
je größer der Widerstand, desto größer der erotische Effekt.
Und nur umso SCHLIMMER versuchten, da dran zu gehen.

Ich war gefangen in meiner Wut
gar tödlichem HASS
Ich hätte sie ermorden können auf bestialischste Art und Weise.

Diese widerwärtig garstigen Stücke Schwanz
die glaubten,
je mehr ich mich wehre,
desto mehr Gewalt müßten sie anwenden
um an meinen BAUCHNABEL zu gelangen.

Als sei er der Schlüssel zu IHREM PARADIES.
Und jeden Kampf Wert.

Wie oft hatte ich einen mit Spucke oder Sperma gefüllten Bauchnabel.
Und starb fast vor Ekel, Abscheu und Hass.

* Das ist genauso mit meinen OHREN.
* Und am Hals.

Und noch heute geht mir das Schwert auf,
wenn IRGENDWER versucht, mich dort zu berühren.

Aber kürzlich erst
beim Duschen
wurde mir bewußt
dass wenn ich SELBST mich dort berühre
absolut garnichts
rein und deutlich NICHTS
weh tut.

Da ist garkein Schmerz.
Kein körperlicher.
Kein aktueller
Keiner auf der Haut.

Seelenweh
Dann, wenn mich ANDERE berühren.
Sehr, sehr krass.

* Früher drehte ich auch völlig durch,
wenn Männer meinten,
„Klappse“ seien erotisierend.

Es gibt so Männer, die drauf stehen, auf Hintern zu klatschen.

Aber früher war es völlig egal, wie stark
oder wohin
wer
„klatschte“.

Auch hier hätte ich MORDEN können.
Ich bin Männern an die Gurgel gefahren.
Habe sie angeschrien und gebrüllt.
„HEUTE!!!! SCHLÄGT MICH KEINER MEHR!!!!“

Und sie taten so, als würde ich mich anstellen.
„Bist halt zu empfindlich“
„Hab dich nicht so“
„Ist doch bloß ein Klapps“
„Ist doch geil!!! Merkst Du das nicht?“


ARSCHLÖCHER, elende!!!

Weibliche Herdentiere haben gefälligst und unbedingt den MÄNNERN zu dienen.
Widerspruchs- und anspruchslos.
Bedingungslos.

Und auch sonst so
bei gesellschaftlichen Themen und Dingen,
habe ich so meine *Sensitivitäten*

Ich bin zum Beispiel sehr sensitiv auf

* Stimmungen, welche von Farben erzeugt werden
* Kommentatoren bei Fußballspielen oder anderen Sportveranstaltungen
* Lautstärke grundsätzlich (wobei ich auch sehr gern mal laute Musik mag)
* flüsterndes Zischen hingegen ist Folter
* auch schrille Stimmen; forderndes Gegilfe
* Stimmungswabber, der von Menschen ausgeht oder anderen Lebewesen
* Verunsicherung
* synthetische Düfte oder chemischen Geruch
* Dummheit und Ignoranz
* Machtgehabe und Unterdrückung
* Erfüllungs-Druck
* Berührungen (extrem, bei Fremden; aber auch dann, wenn ich „vorbereitet“ bin)
* Alkohol (inzwischen)
* bestimmte Tabletten und deren Nebenwirkungen (oft extrem oder völlig unerwartet)
* plötzliche, aprupte Begebenheiten (Türeknallen o.ä.)
* Martinshörner/Blaulicht
*

Ich glaube, wenn ich länger nachdächte, ließe sich die Liste noch weit fortsetzen.

Aber ich bin inzwischen sehr froh und dankbar
weil solche Sensitivitäten beweisen und zeigen
dass ich FÜHLE.

Ich bin wieder da.
Aufgetaucht und wiederbelebt
aus der Tiefe des nicht-Seins; der Abspaltung und Dissoziation.
Entkommen aus den Massenzuchtanstalten derer, die wollen,
dass man funktioniert.

Lebendig TOT.


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3 Kommentare zu „Sensitivitäten

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